Mittwoch, 4. Dezember 2013

Joseph Gredt - Ein thomistischer Philosoph

Die Bilder zeigen den Philosophen Joseph Gredt O.S.B. (1863 - 1940). Er war von 1896 bis 1939 Philosophieprofessor am Collegium Anselmianum in Rom. Mit seinem Standardwerk Elementa philosophiae aristotelico-thomisticae (2 Bände), erstmals 1899 und zuletzt in 13. Aufl. 1962 - welches sich im übrigen stark an die Philosophie Poinsots, den Cursus philosophicus thomisticus, anlehnt - schuf er eines der wichtigsten Philosophielehrbücher, die jemals verfasst wurden. Denn sein Werk stand wohl zu hundert Exemplaren in vielen Auflagen in jeder kirchlichen Hochschule der Welt. Heute ist es nur mehr antiquarisch zu bekommen. Der Olms-Verlag plant eine Neuauflage der deutschen Übersetzung, die zugegeben etwas holprig erscheint, da sie die scholastischen Fachtermini ins deutsche Übersetzt, anstelle sie stehen zu lassen: Die aristotelisch-thomistische Philosophie, 2 Bände, Freiburg i. Br. 1935. Obzwar als verknöcherter Geist abgelegt und nicht mehr bestimmend für den Philosophieunterricht der katholischen Kirche (wenn es dort überhaupt noch so etwas gibt) ist es ein gediegenes Werk, dass durch die Kürze und Prägnanz der Beschreibungen und Charakterisierungen besticht.

 


Sonntag, 1. Dezember 2013

Horst Seidls Einführung in die antike Philosophie

Meine Rezension zu Horst Seidls "Einführung in die Antike Philosophie", Freiburg i. Br., 2010. Erschienen im Philosophischen Jahrbuch der Goerres-Gesellschaft, Band 2, 2011.

Postkarte Husserls an Zwirner



Link zum Husserl-Archiv





Ioannes a Sancto Thoma O.P. Cursus philosophicus thomisticus

My reprint edition of John Poinsot's Cursus philosophicus thomisticus, 3 vols., Hildesheim, 2008.
See John Deely's introduction.


Johannes Poinsot
[Ioannes a S. Thoma O. P. - João Poinsot] Cursus philosophicus Thomisticus.
Nova editio a P. Beato Reiser O.S.B. (1929), Reimpressio revisa. 3 Bände.
Rom 1948. Reprint: Hildesheim 2008. Introductory Remarks by John Deely. Einleitende Bemerkungen von Martin Walter.
LXIV/2348 S. Leinen

Band 1: Ars logica seu de forma et materia ratiocinandi. Nova editio a P. Beato Reiser O.S.B. (1929), Reimpressio revisa. Rom 1948. Reprint: Hildesheim 2008. Mit einem Vorwort und einer Bibliographie von M. Walter. XXVIII/839 Seiten. Leinen. ISBN 978-3-487-13883-1 
Band 2: Naturalis philosophiae pars I et III. Nova editio a P.Beato Reiser O.S.B. (1929), Reimpressio revisa. Rom 1948. Reprint: Hildesheim 2008. XX/888 Seiten. Leinen. ISBN 978-3-487-13884-8 
Band 3: Naturalis philosophiae pars IV et Indices. Nova editio a P. Beato Reiser O.S.B. (1929), Reimpressio revisa. Rom 1948. Reprint: Hildesheim 2008. XVI/621 Seiten. Leinen. ISBN 978-3-487-13885-5
Gesamtwerk ISBN: 978-3-487-13882-4 (534,00 Euro)

Mit dem Nachdruck des Cursus philosophicus Thomisticus in der von B. Reiser O.S.B. besorgten kritischen Edition (2. Aufl. 1948) wird nun eines der bedeutendsten Werke der spanischen Barock-Scholastik wieder verfügbar sein. Johannes Poinsot (1589 - 1644) zählt „zu den allerbesten Führern durch die thomistische Gedankenwelt“, wie Martin Grabmann urteilt. Hauptanliegen des Autors bei der Abfassung dieses philosophischen Kurses war die Erklärung der Philosophie gemäß Thomas von Aquin und dessen Interpretation des Aristoteles. Neben dieser didaktischen Zielsetzung sind zwei weitere Aspekte des Cursus hervorzuheben: Zum einen war Poinsot einer der wichtigsten Opponenten im zeitgenössischen Diskurs mit Suarez und Vasquez, zum anderen wurden in neuerer Zeit seine Errungenschaften für die Theorie der Semiotik, ja für die Logik im Ganzen, wiederentdeckt.
Der Nachdruck soll alle ansprechen, die sich mit der Philosophie des Thomas von Aquin, der Geschichte des Thomismus sowie mit der Geschichte der Logik auseinandersetzen. Als Arbeitshilfe wird eine Bibliographie der Quellen sowie der wichtigsten Literatur zu Johannes Poinsot dem Nachdruck beigegeben.

This reprint of the Cursus Philosophicus Thomisticus in the critical edition prepared by B. Reiser OSB (2nd ed. 1948) makes available once again one of the most important works of Spanish baroque scholasticism. Johannes Poinsot (1589-1644) was described by Martin Grabmann as being “among the best guides to the intellectual world of Thomism”. The author’s aim in compiling this philosophical course was to explain philosophy according to St Thomas Aquinas and his interpretation of Aristotle. As well as this didactic aim, two other aspects of the Cursus deserve to be emphasised: first, Poinsot was one of the most important opponents in the contemporary discourse with Suarez and Vasquez and second, in recent years his achievements in the theory of semiotics and indeed in logic as a whole have been rediscovered.
The reprint will appeal to all students of St Thomas Aquinas’ philosophy and the history of Thomism or of logic in general. A bibliography of source material and of the major literature on Johannes Poinsot is appended as an aid to further study.

Buch: Geschichte der griechischen Philosophie



Mein aktuelles Projekt ist die Fertigstellung einer "Geschichte der griechischen Philosophie". Das Buch ist seit 2008 in Arbeit. Es geht darum, den spezifischen philosophischen Gehalt des Denkens der ersten Philosophen vorzustellen. Das Buch unterscheidet sich dadurch von Werken mit ähnlicher Themenstellung, indem es sich auf die je eignen philosophischen Hauptgedanken der besprochenen Denker konzentriert. Es erstreckt sich über die ersten Naturphilosophen (Vorsokratiker), die Sophisten, Sokrates und die Anhänger des Sokrates hin zu Platon. Den Abschluss der Monographie bildet ein Kapitel über Platons Schüler Aristoteles.
Der Fokus liegt ausschließlich auf der spekulativen Entwicklung der philosophischen Grundgedanken, die auch heute noch das Fragen der Philosophie kennzeichnen. - In dieser Art stellt das Werk ein gewisses Wagnis dar, da es auf Fussnoten usf. verzichtet und bewusst mit den bekannten Fragmenten und Texten arbeitet. Wer die Quellen aufsuchen möchte, kommt im Grunde genommen fast über all - einige Ausnahmen bilden neue Textfunde, wie bei Empedokles seither bekannt geworden - mit einer Ausgabe von Diels-Kranz, Fragmente der Vorsokratiker, mit Platons Werken und der Bekker-Ausgabe der Opera des Aristoteles zu Recht. Die Methode ist daher der gegenwärtigen Tendenz zu immer spezialistischeren Einzelanalysen oder zu riesigen Literaturmonographien entgegengesetzt, ist aber trotzdem an wissenschaftlicher Lauterkeit interessiert.


hallo

Martin Heidegger's signature


Third Greek edition of Plato's dialogues (Basel, 1556)

Early greek editions of Plato's works

The newest acquisition for my library is the greek edition of Plato's Opera by the Basilian renaissance scholar Marcus Hopper (died in 1564). He was a professor for greek, logic, natural sciences and law (Institutiones). The edition was printed by Henricus Petri, in March 1556, in folio. It is the third greek edition of the corpus platonicum. For a description of the edition see Frank Hieronymus: 




My edition was bound in a mediaeval latin copy of the Prophet Isaiah with an interlinear commentary. The picture shows chapter 4, 19: "non recogitant in mente sua neque cognoscunt ..., et reliquo eius idolum faciam ante truncum ligni procidam."



 

 

Die Aristotelesausgabe in Kants Bibliothek

In der letzten Ausgabe der Kant-Studien (Heft 4, Dezember 2013) erschien ein Artikel "Welche Aristotelesausgabe befand sich in Kants Bibliothek?". Darin habe ich nachzuweisen versucht, dass Kant die Opera des Aristoteles in der Ausgabe von Johann Gottlieb Buhle, Professor in Göttingen und früher Anhänger Kants, besaß. Ergänzend zu meinem Artikel, hier die Titelseite der Buhleschen Ausgabe. 


Titelseite des 1. Bandes der Aristotelesausgabe von Buhle, Zweibrücken 1791